Welche Positionen haben die Parteien zur frühen Bildung?
20. Februar 2025
Die Fachzeitschrift „Meine Kita – Das didacta Magazin für die frühe Bildung“ hat die Parteien befragt, wie sie die Herausforderungen in der Bildungspolitik angehen wollen.
Hier die Ergebnisse*:
Silvia Breher, familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion:
„Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, könnte der Bildungs- bzw. Förderanspruch vorübergehend am Vormittag gewährleistet werden, sodass ab Mittag die Betreuung im Vordergrund steht. Zudem sollte der Quereinstieg erleichtert werden. Angebote der praxisorientierten Ausbildung mit Ausbildungsgehalt sollen flächendeckend eingeführt werden. Jedes Kind, das eingeschult wird, muss Deutsch können. Alle Kinder mit Förderbedarf wollen wir zur Teilnahme an einem vorschulischen Programm in einer Kita, einem Kindergarten oder einer Vorschule verpflichten.“
Oliver Kaczmarek, Bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag:
„Wir wollen eine Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher. Denn die Qualität in Kitas lebt von gut ausgebildetem Personal und attraktiven Arbeitsbedingungen. Dafür brauchen wir mehr Ausbildungsplätze, eine entlohnte Ausbildung, multiprofessionelle Teams, mehr Quereinsteiger sowie ein leichteres Arbeiten in Vollzeit. Mit der Fachkräfteoffensive erreichen wir, dass die Kita-Betreuung verlässlich stattfindet und fördern so die Entwicklung unserer Kinder – gerade auch derer mit großem Unterstützungsbedarf.“
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:
„Gute Kitas sind der Grundstein für die Zukunft unserer Kinder. Deshalb haben wir als Bundesregierung bereits 4 Milliarden Euro mit dem Kita-Qualitätsgesetz eingesetzt. Wir Grüne wollen die Bundesmittel für frühkindliche Bildung weiterhin erhöhen und verstetigen. Für Unternehmen, die Kitaplätze schaffen, führen wir steuerliche Anreize ein. Wir investieren in die Fachkräftegewinnung und setzen uns für schulgeldfreie Ausbildungen und flexiblere Weiterbildungen für Erzieher/-innen ein.“
Bundesgeschäftsstelle der Partei Die Linke:
„Wir brauchen ein Kitaqualitätsgesetz, das Kner und Beschäftigte in den Fokus stellt und den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz umsetzt. Kleinere Gruppen, bessere Betreuungsschlüssel und höhere Löhne machen den Beruf attraktiver für Fachkräfte. Die Ausbildung muss auf Hochschulniveau stattfinden. Für Inklusion, Sprachförderung und Kinder mit Fluchtgeschichte oder Förderbedarf müssen zusätzliche Mittel bereitgestellt und Kompetenzen im Kita-Team gestärkt werden.“
FDP-Bundesgeschäftsstelle:
„Wir wollen die frühkindliche Bildung durch bundeseinheitliche Kita-Qualitätsstandards fördern. Dazu zählt ein bedarfsgerechter Betreuungsschlüssel, der pädagogische Arbeit, administrative Aufgaben und Ausfallzeiten einberechnet. Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels wollen wir die pädagogische Aus-, Fort- und Weiterbildung modernisieren. Wir stellen die Erzieheraus- und Weiterbildung generell schulgeldfrei, vergüten angemessen und erhöhen die Ausbildungskapazitäten der Länder.“
*Die AFD und das BSW haben auf die Anfrage des Magazins nicht reagiert.
Quelle: Meine Kita – Das didacta Magazin für die frühe Bildung