Das neue Tacheles ist da!
Viele spannende Berichte z. B. zu Inklusion und zur Messe Didacta erwarten Sie!
Mehr ...Der Landesverband wurde 1921 gegründet ...
Wir sind ein Fachverband des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart und vertreten rund 550 Trägerorganisationen mit etwa 1200 Kindertageseinrichtungen – und das seit über hundert Jahren! Unsere Mitglieder sind überwiegend Träger katholischer Kindertagesstätten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Mit unseren Dienstleistungen Beraten, Informieren, Qualifizieren und Vertreten stehen wir aber auch kommunalen oder sonstigen Kita-Trägern im Gebiet unserer Diözese offen. Treten Sie gerne mit uns in Kontakt!
Viele spannende Berichte z. B. zu Inklusion und zur Messe Didacta erwarten Sie!
Mehr ...sucht einen (Sozial-)Pädagogen (w/m/d) für das Programm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist".
Das vom KVJS und kommunalen Landesverbänden vorgelegte Rahmenkonzept darf kein Sparmodell für Kitas werden!
Save the Date: Fachkongress Inklusion am Dienstag, 25.11.2025, im Hospitalhof in Stuttgart
Das Magazin "Meine Kita" hat bei den Parteien - kurz vor der Bundestagswahl - nachgefragt.
Die Expertise bietet Ihnen eine Orientierung und Stütze für die akute Situation eines Trauerfalls.
Nächster Termin der Veranstaltungsreihe "Caritas öffnet Türen" am 19.02.2025
sucht päd. Fachkraft (m/w/d) für 20 % und ab Sep. 2025 einen FSJler (m/w/d).
sucht einen (Sozial-)Pädagogen (w/m/d) für das Programm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist".
sucht pädagogische Fachkraft (m/w/d) für 60 - 70 %, unbefristet.
sucht Integrationsfachkraft für 20 Stunden/Woche.
sucht pädagogische Fachkräfte (m/w/d) für Krippe und Kindergarten.
sucht eine Leitung Kindertagesstätte (m/w/d).
Die Ausgabe 2024/2025 umfasst Fortbildungsangebote für das laufende und das kommende Jahr.
Die Expertise bietet eine Orientierung und Stütze für die akute Situation eines Trauerfalls.
Sie finden Grundlagen zur Ausarbeitung eines Konzepts zur sexuellen Bildung.
Grundlagen, Verfahren und Instrumente zur ganzheitlichen Beobachtung von Kindern, um sie gezielt unterstützen zu können.
Die Einrichtungskonzeption ist die Basis einer guten Kindertageseinrichtung und Voraussetzung für eine Betriebserlaubnis.
Die Tacheles-Expertise zeigt, wie Träger, Leitungen und Mitarbeitende ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen und umsetzen können.
Viele spannende Berichte z. B. zu Inklusion und zur Messe Didacta erwarten Sie!
Blättern Sie durch unsere Dezember-Ausgabe und lesen viele spannende Beiträge.
Neben der Printausgabe gibt es das Verbandsmagazin nun auch als blätterbare Webversion.
Die Juni-Ausgabe Tacheles mit Artikeln zur Sprachförderung für Kitas und Grundschulen, zu Demokratie im Alltag,...
Lesen Sie, wie der Landesverband Katholischer Kindertagesstätten Träger und Einrichtungen bei der Umsetzung von Demokratie...
Mit dem Erprobungsparagraf will das Land dem Fachkräftemangel begegnen. Der Landesverband setzt sich weiterhin für...
Die Ausgabe 2024/2025 umfasst Fortbildungsangebote für das laufende und das kommende Jahr.
Fortbildung zu Raumgestaltung in Kita und Krippe am 12.03.25 in Aalen
Eine Fortbildung für die partizipative, naturnahe Außenraumgestaltung für Krippe und Kita am 11.03.25 in Aalen
Die Kurse sollen Sie unterstützen, den Alltag in der Kita angenehmer und leichter zu gestalten.
Leiten Sie effizient und effektiv mit persönlicher Ausstrahlung und selbstbewusstem Auftreten!
In fünf Modulen zu je vier Unterrichtseinheiten erhalten Sie Einblicke in grundlegende pädagogische Themen.
KiTaFlex – Stellungnahme des Landesverbands Kath. Kindertagesstätten
Was ist KiTaFlex?
Ende Januar haben der KVJS und die kommunalen Landesverbände per Rundschreiben über das „Rahmenkonzept zur Erprobung von Angebotsformen und Personalstruktur (KiTaFlex)“ informiert. Mit dem Konzept soll Kita-Trägern ein Instrument zur Erprobung im Umgang mit dem Fachkräfte- und Platzmangel zur Verfügung gestellt werden – im Rahmen des Erprobungsparagrafen.
Das Konzept KiTaFlex sieht einen Personalmix aus Fachkräften und Zusatzkräften vor, bei dem sich die Personal-Kind-Relation im Vergleich zur bisherigen Regelung flexibel ändern ließe. So würde bei U3 (0-3 Jahre) der Personalschlüssel bei 1:6, bei Ü3 (3-Schuleintritt) bei 1:12 (bzw. bei bis zu 7 Stunden Betreuung bei 2:25) und bei Schulkindern unter 14 Jahren bei einer Relation von 1:15 liegen. Noch ist unklar, wie sich die Berechnungen im Detail auswirken würden. Allerdings ermöglicht das Konzept, mehr Kinder mit weniger Personal als dem weiterhin gültigen Mindestpersonalschlüssel zu betreuen.
Die kommunalen Landesverbände weisen darauf hin, dass kein Zwang zur Umsetzung besteht. Vielmehr sei KiTaFlex ein weiteres Instrument, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. KiTaFlex ist also ebenso wie der Erprobungsparagraf nicht gesetzlich bindend, sondern stellt lediglich eine Handlungsempfehlung dar.
Was hält der Landesverband von KiTaFlex?
Die Anwendung von KiTaFlex würde die Rahmenbedingungen für unsere pädagogischen Fachkräfte verschlechtern. Es wird zunehmend schwierig, den Bildungsauftrag umzusetzen, wenn selbst die Betreuung teilweise nur noch in den Kernzeiten gewährleistet werden kann.
Für den Landesverband ist daher eine Grundanforderung, dass diese Verschlechterungen an der einen Stelle grundsätzlich durch Verbesserungen an einer anderen Stelle ausgeglichen werden. Diesem Anspruch wird das KiTaFlex-Konzept bisher nicht gerecht. Darum fordern wir als Landesverband: Wenn Träger oder Kommunen den veränderten Personalschlüssel anwenden, sollten sie dies anderweitig kompensieren. Dies können Hauswirtschafts- und Sekretariatskräfte, neue Funktionsstellen für Inklusion, Sprachförderung oder Kita-Sozialarbeit sowie die Erweiterung der Leitungszeit sein.
Der Landesverband hat die Befürchtung, dass mit Konzepten wie KiTaFlex das Arbeitsfeld Kita zunehmend als unattraktiv wahrgenommen wird und Fachkräfte sich aus ihren Berufen zurückziehen. Dies legt auch die Studie „Psychosoziale Belastung und Kinderschutz in der Kita“ der Bertelsmann-Stiftung nahe, deren erste Ergebnisse im Dezember 2024 bekannt wurden. Dabei gab fast die Hälfte von über 20.000 befragten Kita-Mitarbeitenden an, sich täglich oder fast täglich im beruflichen Alltag überlastet zu fühlen.
Auch deshalb positioniert sich der Verband gegen das von den kommunalen Verbänden vorgetragene Rahmenkonzept, das nur auf weniger Personal und mehr Kinder in der Betreuung abzielt. KiTaFlex darf kein Sparmodell für den Kita-Bereich werden.
3. März 2025
Wolf-Dieter Korek
Vorstand Strategie, Entwicklung, Pädagogik
Das Land Baden-Württemberg plant mit der Rahmenkonzeption „SprachFit“ den Ausbau der bereits bestehenden Konzepte zur Sprachbildung und -förderung. Damit soll die Qualität der sprachförderlichen Arbeit in Kitas weiter gestärkt und an den Schnittstellen ausgebaut werden. Es geht dabei um eine durchgängige Sprachbildung von der Kindertageseinrichtung bis zur Schulzeit.
Hierzu zählt auch der Aufbau von zusätzlichen Fachberatungsstellen, die die Erfolgsfaktoren des Programms „Sprach-Kitas“ in weitere Kindertageseinrichtungen hineintragen. Die Beratung wird für alle Kitas angeboten und ist nicht an das Programm „Sprach-Kitas“ gebunden. Der Beginn des Aufbaus dieser Stellen, benannt als Fachdienst Sprache, ist für das Kita-Jahr 25/26 geplant.
Der Landesverband begrüßt diese Entwicklung. Wir beteiligen uns aktiv am Aufbau des Fachdienst Sprache und entwickeln für unsere Mitglieder ein erweitertes Beratungsangebot.
Der Fachdienst Sprache soll im September 2025 an den Start gehen. Zur Entwicklung, langfristigen Implementierung und Leitung dieses Dienstes konnten wir Johanna Bayer gewinnen, die bisher als Fachberaterin für das Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ im Verbund Biberach tätig war.
Im Rahmen eines Organisationsentwicklungsprozesses, in dem der Vorstand, die Leiterin Fachdienst Sprache sowie Fachberatungen vertreten sind, wird derzeit ein Konzept entwickelt mit dem Ziel, das Beratungsangebot des Landesverbands für Sie zu erweitern. Die reguläre Fachberatung und die Beratung durch den Fachdienst Sprache werden eng abgestimmt arbeiten und als Beratung „aus einem Guss“ konzipiert. Geplant ist ein Aufbau von zunächst vier Vollzeitkontingenten ab September 2025 an den Standorten, die bislang noch nicht mit einer Sprach-Kita-Fachberatung ausgestattet sind. Langfristig wollen wir allen Trägern und Einrichtungen im Verband die Beratung durch den Fachdienst Sprache zusätzlich zu der bisher schon bestehenden Fachberatung anbieten.
Weiterführende Informationen:
Kultusministerium Baden-Württemberg – SprachFit
Positionspapier des Landesverbands Kath. Kindertagesstätten e.V.
Der Landesverband Katholischer Kindertagesstätten steht für Demokratie und Vielfalt – mit all seinen angeschlossenen Trägern und Mitgliedseinrichtungen. Das wollen wir nach außen tragen – und Sie dabei mitnehmen!
In den uns angeschlossenen Kindertageseinrichtungen spielen, lernen und leben Kinder mit unterschiedlichen persönlichen, sozialen, religiösen und ethnischen Hintergründen, Kinder mit und ohne Behinderung oder Migrationshintergrund. Sie erleben, dass jedes Kind willkommen ist, und lernen gemeinsam zu entscheiden, Sichtweisen einzubringen, Respekt zu zeigen, Vielfalt wertzuschätzen und sich zu beteiligen.
Alle Kinder erleben in der Kita Demokratiebildung von Anfang an und lernen eine wertschätzende Haltung gegenüber Vielfalt.
Derzeit beobachten wir demokratiefeindliche Bewegungen und einen drohenden Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft: Menschen werden aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer sexuellen Identität ausgegrenzt und benachteiligt. Sorgenvoll blicken Eltern und Fachkräfte auf diese Entwicklungen und fragen sich, in welcher Welt ihre Kinder zukünftig leben sollen. Als Landesverband setzen wir uns für die Rechte und Interessen von Kindern und Familien ein.
Solidarität, Toleranz und Partizipation sind für uns wichtige Grundwerte, für die wir uns gesellschaftspolitisch und familienpolitisch einsetzen. Erfreulicherweise zeigen Demonstrationen und Kundgebungen im ganzen Land, dass eine bisher eher schweigende Mehrheit sich mehr und mehr für Vielfalt, Offenheit und Toleranz einsetzt. Wir begrüßen und unterstützen das ausdrücklich.
Aus diesem Grund möchten wir Position beziehen und Sie einladen: Treten Sie mit uns ein
• für eine Kultur des Miteinanders – gegen Ausgrenzung und gegen Benachteiligung
• für eine Kultur des Mitgestaltens – für demokratisches Engagement und Beteiligung
• für eine Kultur der Vielfalt und Inklusion
• für eine Kultur der Toleranz
In einer demokratischen Gesellschaft kommen diese Werte und Prinzipien am besten zum Tragen. Demokratie ist dynamisch, lebendig und liebt Gestaltung. Demokratiebildung ist nicht nur zwischen Fachkräften und Kindern wichtig, sondern auch auf der Ebene des Teams, des Trägers, der Eltern und allen Akteuren rund um die Kita. Wir unterstützen unsere Träger und deren Einrichtungen beratend, fortbildend und bei der Umsetzung der Demokratiebildung im pädagogischen Konzept.
Für uns sind demokratische Grundprinzipien nicht verhandelbar. Sie gehen einher mit unserem christlichen Menschenbild. Die menschliche Würde und die Achtung der Menschenrechte müssen den bedeutendsten Platz im Leben der Kinder und der Gesellschaft haben. Alle unsere Handlungen beziehen sich auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik.
Das Positionspapier zum Ausdrucken
„Wir stehen weiterhin zur kindzentrierten Pädagogik in Kitas“
Der Landesverband Kath. Kindertagesstätten spricht sich für offene Arbeit und für den Situationsansatz in den Kitas aus und widerspricht den in jüngsten Presseartikeln mehrfach geäußerten Ideen, wonach ein offenes Konzept nur für Kinder aus so genannten bildungsnahen Milieus hilfreich sei. Aus Sicht der pädagogischen Forschung ist ein solches pädagogisches Umdenken kontraproduktiv.
In der letzten Zeit erschienen mehrere Artikel in der Presse, die den Eindruck erweckten, in der Kita-Landschaft fände ein pädagogisches Umdenken statt: Herrscht in Kitas zu viel Chaos? (Stuttgarter Nachrichten vom 10. September), Individuelle Förderung steht nicht länger im Mittelpunkt (Stuttgarter Zeitung vom 17. August), Fördern statt Kuscheln (Die Zeit vom 23. August), um hier einige Beispiele zu nennen. In den Artikeln werden Vorwürfe laut, Kinder spielten zu häufig, was sie wollten und würden allein gelassen. Gefragt wird, ob die Haltung der Reformpädagogik, die den Kindergarten als Ort des freien selbstbestimmten Spiels versteht, noch zeitgemäß sei. Insbesondere das Konzept der offenen Arbeit geriet immer wieder in den Fokus. Das passe nicht mehr zu den herausfordernden Kindern und bereite zu wenig auf die Schule vor, schreiben die Stuttgarter Nachrichten. Die „Zeit“ meint, das Kernproblem identifiziert zu haben: Problematisch sei, dass die Pädagogik strikt „vom Kind aus“ denke.
Aus Sicht unseres Landesverbands scheint hier manches überspitzt zu werden; aus einer fachlichen Sicht ist doch einiges durcheinander zu geraten. Daher erscheinen uns einige Klarstellungen nötig:
Situationsansatz
Der Situationsansatz heißt nicht so, weil Erwachsene sich darauf beschränken, „je nach Bedarf und Situation“ Hilfe anzubieten (wie die „Zeit“ schreibt). Der Begriff der Situation im Situationsansatz meint die sozialen und kulturellen Lebenssituationen des Kindes und seiner Familie. Der Situationsansatz fordert Pädagoginnen und Pädagogen dazu auf, sich in der Lernunterstützung der Kinder an dieser Lebenswelt und ihren Schlüsselsituationen zu orientieren. Alle Kinder werden als neugierige und selbsttägige Persönlichkeiten gesehen, die sich aktiv mit Fragestellungen, Themen und Problemen auseinandersetzen und entlang dieser Themen im Dialog mit Erwachsenen lernen. Die in der Presse mehrfach geäußerte Idee, dass diese Überzeugung nur für Kinder aus so genannten bildungsnahen Milieus hilfreich sei und Kinder mit Migrationshintergrund so nicht genügend lernen würden, ist nicht Stand der pädagogischen Forschung.
Kinder sind daher in Kitas, die nach dem Situationsansatz oder dem Konzept der offenen Arbeit arbeiten, mitnichten allein gelassen. Beide Konzepte fordern im Gegenteil Pädagoginnen und Pädagogen dazu auf, dicht an den Themen der Kinder und ihren Lernwegen zu sein und als Antwort darauf eine Lernumgebung zu schaffen, in der Kinder an ihren Fragen und Interessen arbeiten können. Dazu gehört, passende Materialien und Angebote bereitzustellen – aber auch, die Kinder in ihrem Lernen und Forschen dialogisch zu begleiten
Offene Arbeit
Auch bei der Kritik am pädagogischen Ansatz der offenen Arbeit offenbaren sich Missverständnisse und fachliche Ungereimtheiten: Offene Arbeit wird fälschlicherweise gleichgesetzt mit Chaos, mit „jeder-macht- was-er-will“, mit fehlender Lernunterstützung und damit, dass Kinder alleine gelassen werden. Diese Sichtweise offenbart ein mangelndes Verständnis von offener Arbeit. Die Idee der Offenheit in der offenen Arbeit meint primär eine pädagogische Haltung, die Kinder mit hoher Achtsamkeit, dialogisch und eben offen begegnet. Lernintentionen und Bedürfnisse der Kinder haben oberste Priorität für das Handeln der Fachkräfte.
Es geht also um eine Haltung der konsequenten Orientierung am Kind. Die Öffnung von Räumen (die häufig so in den Vordergrund gerückt wird) ist eine Folge der Offenheit in den Köpfen. Der vermeintliche Widerspruch zwischen dem Lernen und einer Pädagogik, die vom Kind her denkt, löst sich schnell auf, sobald man einen Blick darauf wirft, was wir aus der Frühpädagogik und der Entwicklungspsychologie darüber wissen, wie kleine Kinder lernen: Von Erwachsenen angeleitetes Lernen, vorgegebene Lernwege und thematische Vorgaben sind für das Lernen von Kindern im Kindergartenalter nur bedingt hilfreich. Kinder lernen besser entlang ihrer eigenen Interessen und ihrer eigenen Motivation.
„Die Förderung des Gemeinschaftssinns sollte daher nicht als Widerspruch zu einer kindzentrierten Pädagogik und individueller Förderung gestellt werden. Klagen über eine ‚Ich-Gesellschaft‘ (Stuttgarter Zeitung) und eine Abnahme der Gemeinschaftsfähigkeit mögen zwar berechtigt sein“, sagt Harald Unseld, Kita-Fachberater bei der Fachberatung Aalen des Landesverbands. „Dies in Zusammenhang mit der vermeintlichen Notwendigkeit eines pädagogischen Umdenkens zu bringen, wäre aber sicherlich nicht berechtigt“, so Unseld weiter. „Denn die Voraussetzung für das Entwickeln von Gemeinschaftssinn ist das alltägliche Erleben sowohl von individueller Eigenständigkeit als auch von gemeinschaftlicher Verantwortung. Partizipation im Sinne von sich einbringen und mitentscheiden ist die Voraussetzung dafür, Verantwortung in der Gemeinschaft zu übernehmen. Dafür bieten Kitas in ihrem Alltag ein entsprechendes Übungsfeld“, so Unseld weiter.
Allerdings ist die Zeit, sich auf einzelne Kinder, ihre Fragen und Lernwege einzulassen, in vielen Kitas aufgrund fehlender Fachkräfte Mangelware. Wolf-Dieter Korek, fachlicher Vorstand beim Landesverband Kath. Kitas: „Es kann also keine Rede davon sein, dass in Kitas mehr ‚Fördern statt Kuscheln‘ nötig sei, dass ‚zu viel Chaos‘ herrscht oder individuelle Förderung „nicht mehr im Fokus‘ steht“. Weiter erläutert Korek. „Ein pädagogisches Umdenken ist kontraproduktiv, denn die pädagogischen Konzepte sind da und sie sind stimmig. Wovon aber dringend die Rede sein sollte, ist, wie Kitas in der Umsetzung dieser pädagogischen Ansätze unterstützt werden können.“ Dabei liege die wahre Herausforderung nicht in der Rückkehr zur Vorschule und zu Förderansätzen, sondern in der Gestaltung von Bedingungen, die allen Kindern – unabhängig von ihren Startvoraussetzungen – eine möglichst optimale individuelle Entwicklung ermöglichten. Koreks Fazit: „Wir stehen weiterhin zu einer konsequenten kindzentrierten Pädagogik in unseren Kitas.“
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